Unser kontemplativ-kirchliches Leben führen wir nach dem Ideal unserer Mutter und Reformatorin, der hl. Teresa von Jesus, in ausgewogenem Wechsel von Zurückgezogenheit und Stille einerseits und einem frohen Gemeinschaftsleben andererseits; in einer Gemeinschaft, die dem kleinen 'Kollegium Christi' - Jesus und seine 12 Apostel - nachgebildet ist.

Das rein kontemplative Apostolat, das jede Form aktiven Apostolates ausschließt, ist das Apostolat des Gebets und der Hingabe mit der Kirche und für die Kirche, an deren belebender und bedrückender Last die Schwestern  als wahre Töchter mittragen.

Im Geist der Regel muss das Gebet die ganze Existenz durchdringen, damit es zu einem Wandel in der Gegenwart Gottes wird. So soll das ganze Leben zu Gebet werden.
Konstitutionen 61

Inneres Gebet ist, so meine ich, nichts anderes als eine Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft und gerne zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil wir sicher sind, dass er uns liebt.
Hl. Teresa von Jesus

Das innere Schauen auf Christus - stellvertretend für alle - bildet die Mitte unseres Lebens und öffnet unsere Herzen für die innere und äußere Not der Menschen, um sie mitzutragen im Durchleiden des eigenen Unvermögens, der eigenen Gebrochenheit  und Sündhaftigkeit und sie hineinzubergen in die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Damit dieses geistliche Wachstum in die Tiefe möglich wird, leben wir in päpstlicher Klausur. Diese hat nicht den Sinn, die Welt zu verlassen oder zu verleugnen, sondern sie schenkt uns den geschützten Rahmen, der uns ermöglicht, auf der geistlichen Ebene umso intensiver für sie dazusein.

Warum ist es im Karmel so schön? Weil er voll ist der Liebe einer Mutter!
P. Innozenz